Botanisches
Die in Deutschland als Heide bekannten Arten teilen sich aus botanischer Sicht vor allem in die Gattungen Calluna, Erica und Daboetia auf. Vor allen anderen ist die Gattung Calluna bekannt, die mit den neuen Züchtungslinien „Garden Girls“ und „Beauty Ladies“ besonders lange und farbenprächtig im Garten und in Pflanzgefäßen zur Geltung kommen.
Die landläufig als Besen- oder Sommerheide bezeichnete Calluna vulgaris und blüht vom Sommer in den Herbst hinein. Diese Arten werden heute zumeist als knospenblühende Sorten verkauft. Diese Sorten, deren Blüten sich nicht vollständig öffnen, können nicht von Insekten bestäubt werden und sind so deutlich länger haltbar, als die geöffnet blühenden Verwandten. Die Pflanzen sind bis zu -20 °C winterhart. Um diese Winterhärte zu erreichen, müssen die Pflanzen allerdings gut eingewurzelt sein.
Die Irische Glockenheide oder auch Daboetia cantabrica ist ein Vertreter der Heidekräuter, der mit ausgeprägten Kelchblüten auf sich aufmerksam macht. Diese locker aufrecht wachsenden Halbsträucher blühen vom Juli bis in den Oktober hinein in den üblichen Heidefarben von rosa bis weis. Die Winterhärte ist ähnlich wie die der Erica carnea.
Winter- oder Schneeheide heist botanisch Erica carnea. Die Blütezeit reicht aus dem Winter heraus in den Frühling hinein. Dieser kriechende Zwergstrauch ist wegen seines sehr frühen Aufblühens in den Gärten äußerst beliebt. Die Pflanzen sind bis zu -17 °C winterhart. Um diese Winterhärte zu erreichen, müssen allerdings auch sie gut eingewurzelt sein.
Die Engische Heide Erica x darlaryensis ist eine Züchtung aus Erica carnea und Erica erigena. Sie hat von E. erigena den stärkeren Wuchs geerbt, allerdings auch die etwas geringere Winterhärte (bis knapp -10 °C). Von der Schneeheide E. carnea dagegen sind die gute Gesundheit und die Robustheit in die Pflanzenart übergegangen. Besonders Interessant macht diese Pflanzen die sehr lange Blütezeit: Sie reicht sortenabhängig von November bis Mitte Mai.
Erika, auch Erica gracilis genannt, ist im Herbst und im Winter ein gern gesehener Dauerblüher. Die aufrecht wachsenden Kleinsträucher können eine Höhe von bis zu 45 cm erreichen und blühen in intensivem rosa oder in weiß. Im Gegensatz zu den anderen Pflanzen der Heidegruppe wird sie hauptsächlich in Pflanzgefäßen verwendet. Dies liegt vor allem an der nicht ausreichenden Winterhärte in den hiesigen Breiten.
Pflanzung & Pflege
Heide zu pflegen, ist sehr einfach.
Die volle Farbenpracht erlangt Heide in lichtem Schatten bis sonnigen Lagen. In den Boden der Pflanzstelle sollte vor der Pflanzung bis zu 50% reinen Torf eingearbeitet werden, um einen anmoorigen Charakter zu erzeugen, der dem natürlichen Standort der Heide ähnelt. Bei der Pflanzung sollte man darauf achten, dass die Pflanzen zuvor gut gewässert werden. Der Wurzelballen kann mit einem Messer mit vier bis fünf Schnitten aufgelockert werden. Dies sorgt für ein besseres Einwurzeln in den Boden.
Da Heide natürlich auf einem Magerstandort wächst, ist eine Düngung mit einem handelsüblichen Volldünger nicht notwendig, sorgt allerdings für größere und farblich besser ausgeprägte Pflanzen.
Ein Rückschnitt hält die Pflanzen jung und blühfreudig. Wenngleich die Irische Heide diesem Schnitt mit einem sofortigen Neuaustrieb begegnet, sind die anderen Arten etwas zurückhaltender. Alle Heidearten sollte man nach dem sicheren Ausbleiben von Spätfrösten und an einem trüben Tag schneiden. Während Calluna und die Irische Heide jährlich einen Schnitt vertragen, sollte man Erikaarten nicht häufiger als alle drei bis fünf Jahre schneiden.