Square Foot Gardening

Gemüse im Quadrat!

Der Trend Square Foot Gardening ist ein Trend aus den Vereinigten Staaten, wie man unschwer am Namen erkennen kann. Doch welche Unterschiede gibt es zwischen dem herkömmlichen Anbau und der Verwendung des ‚Quadratischen Systems‘? Welche Vor- und Nachteile gibt es? Was für Gemüse eignet sich und kann man auch Blumen als Schmuck dazu pflanzen? All diese Fragen sollen im folgenden Text geklärt werden.

Herkömmlicher Anbau gegenüber Square Foot Gardening

Der Anbau von Gemüse in der althergebrachten Weise ist zu aller meist ein Anbau in Reihen und ist an den Erwerbsanbau angelehnt. Je nach Größe der verwendeten Fläche kann der Ertrag hier so groß sein, dass man selbst als Gärtner nicht alles selbst verbrauchen oder verarbeiten kann. Es werden also verhältnismäßig große Flächen mit einer Art belegt.

Gärtnert man jedoch auf der vorgegebenen Fläche eines Square Foot Gardens, ist man natürlich deutlich stärker eingeschränkt. Dennoch ist der Ertrag aus einem solch kleinen Garten beachtlich, wenn man eine sinnvolle Fruchtfolge anlegt. Im Square Foot Garden wird (um es sich im hier üblichen metrischen System einfach zu machen) der 1 m² große Garten in 9 Quadrate mit einer Seitenlänge von etwa 33cm zerlegt, die jeweils mit einer anderen Kultur belegt werden können. Dies sorgt für eine große Abwechselung an Früchten und Gemüse, die alle auf einer relativ kleinen Fläche wachsen können. Ist ein Teilquadrat geerntet, kann sich der Gärtner gleich wieder Gedanken machen, welches nächste Gemüse, welche Frucht oder Pflanze auf der freien Fläche ein neues Zuhause finden darf.

Die Vor- und Nachteile des Square Foot Gardenings

Allem voran steht beim Square Foot Gardening ein großer, sehr flexibler Ertrag auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche. Dadurch, dass nach dem ein Teilquadrat abgeerntet ist, direkt wieder nachgepflanzt werden kann, und dass man neun verschiedene Pflanzen gleichzeitig kultiviert, wird die Ernte und natürlich auch der Verbrauch der eigenen Ernte nie langweilig.

Durch die recht kleine Fläche, die der Garten verbraucht, ist er ideal für kleine Gärten oder auch für den Balkon. Das macht ihn auch in der urbanen Umgebung einer Innenstadtlage sehr interessant.

Niemand arbeitet gerne gebückt und direkt auf dem Fußboden. Dies ist mit einem Square Foot Garden nicht mehr nötig. Auch wenn er zugegebener Weise nicht so hoch ist wie ein echtes Hochbeet, so entlasten die 30-40 cm Höhe den Rücken spürbar. Dies kommt nicht nur den Garten- und Gemüseliebhabern entgegen, die sich nur noch schwer bücken können, sondern erleichtert die Pflege spürbar. Der Square Foot Garden ist für alle etwas. Kinder können so auf kleinem Raum selbst entdecken, wie Tomate, Gurke und Co. wachsen und sehen wo das Essen auf ihrem Teller so herkommt

Manche der beliebtesten Gartenfrüchte, allen voran Tomate und Gurke, sind gegenüber bestimmten Pilzen im Boden empfindlich. Da man im Square Foot Garden aber nicht im gewachsenen Boden (das was landläufig als Mutterboden bezeichnet wird) gärtnert, sondern in einem Pflanzsubstrat, ist man von diesen Pilzen unabhängig, was der Qualität der Ernte und der Gesundheit der Pflanzen sehr zu Gute kommt. Auch Unkräuter, die im normalen Anbau absolut lästig sind, sind hier nicht oder nur sehr selten zu finden. Dies liegt einfach daran, dass ein Pflanzsubstrat von guter Qualität frei von Samen von diesen störenden Begleitpflanzen ist. Jäten ist im Quadratgarten also eine seltene Tätigkeit.

Auch die Möglichkeit, den Square Foot Garden in einem unten geschlossenen Kasten anzulegen, sorgt für weitere Flexibilität beim Gärtnern im Quadrat. So ist der Garten mobil und kann dort aufgestellt werden, wo man ihn grade gerne haben möchte.

Im Gegensatz zum konventionellen Gärtnern muss man jedoch bedenken, dass man für einen Square Foot Garden ein Pflanzsubstrat benötigt und Gartenerde eher ungeeignet ist, da sich diese recht stark Verdichtet, wenn sie aufgegraben, bewegt, geschüttet geglättet und vor allem gewässert wird. Spezielle Industriell oder selbst hergestellte Substrate mit guter Standfestigkeit sind sinnvoller.

Um in einem Square Foot Garden gärtnern zu können, benötigt man natürlich auch diesen. Auch hier gibt es bereits vorgefertigte Produkte, die zum Teil einfach nur zusammengesteckt werden müssen. Natürlich kann man sich einen solchen Garten auch selber bauen, dann sollte der Erbauer jedoch darauf achten, dass möglichst unbehandeltes Holz Verwendung findet, damit keine Schadstoffe vom Holz aus in die Ernte aus dem Garten gelangt.

Welche Pflanzen sich eignen

Der große Vorteil des gärtnern im Quadrats ist die hohe Flexibilität. Der Erfinder des Square Foot Gardening, Mel Bartholomew, beschreibt in seinem Buch „Beete im Quadrat“ sehr anschaulich, wie Früchte und Gemüse unterschiedlichen Flächenbedarfs einfach in verschiedenen Anzahlen pro Teilquadrat angebaut werden können, ohne sich gegenseitig ‚ins Gehege‘ zu kommen. So kann man zum Beispiel eine Ranktomate in ein Quadrat Pflanzen, Radieschen, die viel weniger Platz benötigen, können zu bis zu 16 Pflanzen in einem Feld wachsen. Selbst Zuccinis, die sehr viel Platz einnehmen, sind möglich: dann belegt eine Pflanze einfach zwei Quadrate. Beachten sollte man aber bei der Kulturfolge, dass Gemüse, die ein Speicherorgan sind, wie z.B. Zwiebeln, oft eine ganze Saison benötigen, um zur Reife zu kommen. Andererseits haben Gemüse wie Spinat oder auch viele Kräuter eher eine kurze Kulturzeit. Natürlich kann man auch zum Gemüse Zierpflanzen pflanzen: Von Eisbegonien über Petunien bis hin zu Stiefmütterchen sind dem Gärtner nur durch seine Phantasie Grenzen gesetzt.

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